Kirche Santi Andrea e Claudio dei Borgognoni

Die Geschichte der Kirche an der Piazza San Claudio im Rione Trevi ist mit den Burgundern (ital. Borgognoni) verbunden, die gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges in großer Zahl nach Rom auswanderten und sich 1652 zu einer Bruderschaft zusammenschlossen und ein Oratorium in der Gegend der heutigen Piazza San Silvestro erwarben. Im Jahr 1662 wurde neben der Kirche auch ein Hospiz für Pilger eröffnet. 1729 wurde die Kirche von dem französischen Architekten Antoine Dérizet umgebaut und zwei Heiligen gewidmet: Claudius, einem Märtyrer aus dem 3. Jahrhundert, und dem Apostel Andreas.

Die Fassade ist zweigeschossig: in der unteren befindet sich ein Portal, das von einem Rundbogen mit Statuen der Heiligen Claudius und Andreas (letztere ein Werk von Luc François Breton) an den Seiten umschlossen ist; in der oberen Ordnung gibt es ein Fenster und ein bekrönendes Tympanon. Die Kirche wurde der Grundstruktur nach über einem griechischen Kreuz errichtet und hat eine halbkugelförmige Kuppel; in den Hängezwickeln befinden sich Figuren der vier Evangelisten aus Stuck, während in den vier Bögen, auf denen die Kuppel ruht, Stuckarbeiten von Engeln, Allegorien der Passion, der Hoffnung und des Glaubens zu sehen sind. Auf dem Hochaltar dient eine Bronzeskulptur, die die Erdkugel darstellt, als Thron für die eucharistische Darbietung in einem vergoldeten Strahl; über dem Strahl befindet sich ein Fresko von Antonio Bicchierai mit der Darstellung des Ewigen Segens.

In der linken Seitenkapelle befindet sich eine Urne aus polychromem Marmor von Corrado Mezzana mit den sterblichen Überresten von Pierre-Julien Eymard, dem Gründer der Sacramento-Patres. Über dem Altar befindet sich ein Gemälde von Placido Costanzi, das eine Vision des Heiligen Karl Borromäus darstellt, dem ein weiß gekleideter Heiliger erscheint (1731). In der rechten Seitenkapelle, die dem heiligen Josef gewidmet ist, befinden sich moderne Werke von Cleto Luzzi (1949) mit einem Traum des heiligen Josef und der Flucht nach Ägypten, während der Altar von einem heiligen Josef zwischen zwei Engeln von Guido Francisci beherrscht wird.

Die Kirche ist eine der fünf französisch-katholischen Kirchen in Rom, zusammen mit San Luigi dei Francesi, die Kirche Trinità dei Monti, Sant’Ivo dei Bretoni und San Nicola dei Lorenesi.