Piazza di Spagna

Der Platz war das romantische Zentrum des Roms des 19. Jahrhunderts, aber schon im 15. Jahrhundert spielte er eine wichtige Rolle, da sich hier zahlreiche Hotels und Häuser befanden, die von Ausländern bewohnt wurden, die durch die Vertretungen der spanischen und französischen Regierungen in diese Gegend gelockt wurden.

Unter dem Pontifikat von Innozenz XIII. und unter der Leitung des römischen Architekten Francesco De Santis wurde die Spanische Treppe gebaut (1723-26), eine malerische Verbindung zwischen den Hängen des Pincio-Hügels, der von der Kirche Santissima Trinità beherrscht wird, und der darunter liegenden Piazza di Spagna, die ein Treffpunkt für alle Bürger war. Noch heute ist die Spanische Treppe ein Ort der Begegnung und des Zusammentreffens, so sehr, dass sie als „Salon von Rom“ bezeichnet wird.

An der Spitze der Treppe befindet sich die Kirche Trinità dei Monti, die 1495 gegründet wurde. Der Zierbrunnen in der Mitte des Platzes wurde in den Jahren 1626 bis 1629 von Pietro Bernini, dem Vater von Gian Lorenzo Bernini, im Auftrag des Papstes Urban VIII. gebaut. Er wird „Fontana della Barcaccia“ (deutsch Barkassenbrunnen) genannt und hat die Form eines Bootes mit identischem Bug und Heck, das in ein ovales Becken eingetaucht ist. Die Seitenränder sind sehr niedrig, so dass der Eindruck entsteht, dass das Boot zu sinken droht. An der Außenseite von Bug und Heck befinden sich zwei große Wappen Urbans VIII. mit drei Bienen. An den Seiten der Wappen tritt Wasser aus unechten Kanonenöffnungen aus.

Der Name „Barcaccia“ bezieht sich auf die Boote, die auf dem Tiber im nahe gelegenen Hafen von Ripetta eingesetzt wurden. Weitere Inspirationen für den Brunnen sind wahrscheinlich in der Nachricht zu finden, dass es in der Gegend eine Naumachia gab (ein Gebäude unter freiem Himmel, in dem Seespiele und Schlachten mit Miniaturkriegsschiffen stattfanden) und in den Überschwemmungen des Tibers, die die Boote bis zum Fuß der Trinità de’ Monti mit sich zogen.