Das schöne zweistöckige Gebäude aus dem 15. Jahrhundert mit seiner Altana und seinem Portikus ist mit dem Namen und der Geschichte von Fiammetta Michaelis verbunden. Fiammetta, die als dreizehnjähriges Mädchen mit ihrer Mutter aus Florenz nach Rom kam, sollte eine der begehrtesten und berühmtesten Kurtisanen der römischen Renaissance werden: eine „ehrliche Kurtisane“, so die damalige Definition, d. h. eine wohlhabende Frau mit einem guten kulturellen Niveau, das es ihr erlaubte, Personen von Rang zu besuchen.
Fiammetta machte eine rasante und glückliche Karriere: in kurzer Zeit wurde sie die Favoritin des humanistischen Kardinals Iacopo Ammannati Piccolomini, der ihr bei seinem Tod im Jahr 1479 seinen gesamten Besitz vermachte. Diese Tatsache erregte großes Aufsehen, doch die vom Papst eingesetzte Kommission entschied zugunsten der Frau, um „um Gottes Willen“ eine angemessene Mitgift für das „Mädchen von einzigartiger Schönheit“ zu garantieren. Auf diese Weise kam Fiammetta in den Besitz von nicht weniger als vier Immobilien, darunter ein Haus, das noch heute in der Via dei Coronari 157 steht, und höchstwahrscheinlich auch das fragliche Gebäude an der Ecke des Platzes, der noch immer nach der Frau benannt ist.
Zu Fiammettas Liebhabern gehörte jedoch wahrscheinlich der brillante und skrupellose Cesare Borgia, der uneheliche Sohn von Papst Alexander VI. und bekannt als "il Valentino". Den Chroniken zufolge pflegte dieser Mann sie nachts im Kardinalspurpur und mit einem Schwert bewaffnet zu besuchen, um sich vor Angreifern und Schaulustigen zu schützen. Bei ihrem Tod vermachte „Fiammetta del Duca di Valentino“, wie sie in ihrem Testament genannt wird, ihren Besitz, darunter auch dieses Haus, ihrem „Bruder“ Andrea, der eigentlich ihr Sohn war. Sie wurde nicht weit entfernt in der Kirche Sant'Agostino beigesetzt, wo sie seit 1506 das Patronat über die erste Kapelle auf der linken Seite innehatte, was ihre Bedeutung in der Gesellschaft widerspiegelt.
Obwohl es wahrscheinlich ist, dass Fiammetta das Haus gemietet und somit nie darin gewohnt hat, taucht der Name Piazza Fiammetta bereits in Giovanni Maggis Karte von Rom aus dem Jahr 1625 auf. Nach mehreren Besitzerwechseln kam das Haus Ende des 19. Jahrhunderts in den Besitz der Familie Bennicelli, die es Anfang des 20. Jahrhunderts restaurieren ließ und dabei das noch heute über dem Portikus vorhandene Wappen anbrachte.
Piazza Navona und Campo de' Fiori
Seven streets named after seven crafts and trades
A maze of streets and alleys passing on the memory of ancient Roman crafts and trades
Rione V - Ponte
Chiesa di Sant'Agostino in Campo Marzio
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