Kirche San Cesareo de Appia

Nur wenige Schritte von den Caracalla-Thermen entfernt befindet sich die Basilika San Cesareo de Appia, auch bekannt als San Cesareo in Palatio. Die Kirche ist ein Ort von außerordentlicher historischer und kultureller Bedeutung, der heute aufgrund seiner Lage an der ersten Meile der „Regina viarum“ zum archäologischen Park Appia Antica gehört.

San Cesareo de Appia ist die einzige erhaltene Kirche unter den vielen, die in der Spätantike und im Mittelalter dem Heiligen Caesarius von Terracina geweiht, einem Diakon afrikanischer Herkunft, der der Überlieferung nach aus der adligen gens Iulia stammte und in den ersten Jahrhunderten des Christentums in Terracina den Märtyrertod erlitt (er wurde in einen Sack verpackt und ins Meer geworfen). Als Kaiser Valentinian I. Ende des 4. Jahrhunderts seine Reliquien nach Rom in eine Kirche auf dem Palatin brachte, wurde der Heilige zu einem der am meisten geliebten und verehrten Märtyrer Roms, zum neuen „christlichen Cäsar“ und zum Beschützer der zum neuen Glauben konvertierten kaiserlichen Familie. Seit dem 13. Jahrhundert befinden sich seine sterblichen Überreste in der Urne auf dem Hochaltar der Basilika Santa Croce in Gerusalemme, und sein Kult ist bis heute in der ganzen Welt verbreitet.

Die erste Kirche an der Via Appia geht auf das 8. Jahrhundert zurück und wurde auf den Überresten früherer römischer Bauten errichtet, wahrscheinlich einer Thermenanlage aus dem 2. Jahrhundert: bei Ausgrabungen in den 1930er Jahren wurde unter dem Boden der Kirche ein prächtiges schwarz-weißes Mosaik mit Tritonen und Meeresbewohnern entdeckt. Im 14. Jahrhundert wurde die Kirche den Kreuzherren anvertraut, die ein Krankenhaus für die Pilger gründeten, die durch die nahegelegene Porta di San Sebastiano in die Stadt kamen; danach ging der Komplex an die Benediktinerinnen und Mitte des 15. Jahrhunderts an die nahe gelegene Kirche San Sisto Vecchio über. Die heutige Kirche ist das Ergebnis eines Wiederaufbaus zu Beginn des 17. Jahrhundert, während des Pontifikats von Clemens VIII. Aldobrandini, unter Leitung des Kardinals Cesare Baronio, welcher Kardinalpriester der in unmittelbarer Nähe befindlichen Kirche Santi Nereo e Achilleo war, und wahrscheinlich unter der Koordination von Cavalier d’Arpino, dem damals wichtigsten offiziellen Maler des päpstlichen Roms.

Die einfache und schlichte Fassade der Kirche führt zu einem einschiffigen Raum, der oben von einem Freskenzyklus gesäumt wird, der die Geschichten des Heiligen Caesarius darstellt und teilweise von Cavalier d’Arpino ausgeführt wurde. Der Heilige Caesarius und das Wappen von Clemens VIII. wurden in der damaligen Zeit in die prächtige blau-goldene Kassettendecke eingearbeitet. Die mittelalterliche Ausstattung des Presbyteriums zeugt von dem Wunsch, die mit der Tradition und den christlichen Wurzeln verbundenen Elemente wiederzugewinnen, ein Wunsch, den der gelehrte Kardinal Baronio geäußert hat und der typisch für die Kultur der Gegenreformation ist. Die Kosmaten­kanzel sowie die Altarfront und die Kathedra wurden zu Beginn des 17. Jahrhunderts aus dem Lateran übertragen, der sich zu dieser Zeit im Umbau befand, und bestehen hauptsächlich aus heterogenen Elementen aus dem 13. Jahrhundert. Charakteristisch für die Kirche ist auch die umfangreiche Verwendung von Mosaikdekorationen, die in dem Mosaik des von Engeln angebeteten Gottvaters in der Konche der Apsis gipfelt.

Was es sonst noch in der Via di Porta San Sebastiano zu sehen gibt: 

• Casina del Cardinal Bessarione
• Grab der Scipionen
• Museo delle Mura

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