Ein scheuer und argwöhnischer Mann, „der für gewöhnlich sehr unter melancholischer Stimmung litt“, schreibt Filippo Baldinucci, aber mit großem Talent und hervorragender Technik ausgestattet – der Architekt Francesco Castelli, bekannt als Borromini, ist einer der großen Protagonisten des Barocks.
Er wurde am 24. September 1599 in Bissone im Kanton Tessin geboren und verließ seinen Geburtsort, um sich auf der Baustelle des Mailänder Doms zum Steinmetz und Schnitzer ausbilden zu lassen. Während seiner Zeit in der Lombardei lernte der Künstler verschiedene Ausdrucksformen, von der monumentalen Baukunst der Romanik bis hin zum vertikalen Elan der Gotik, und entwickelte herausragende kreative und technische Fähigkeiten.
Die ersten Zeugnisse seiner Ankunft in Rom gehen auf das Jahr 1619 zurück, als er Arbeit als Steinmetz auf der großen Baustelle des Petersdoms erhält. So befindet er sich zu einer Zeit großen künstlerischen Eifers in der päpstlichen Stadt. Auf der Baustelle des Petersdoms arbeitet er mit dem Architekten Carlo Maderno, einem Landsmann und entfernten Verwandten, zusammen, der das außergewöhnliche Talent des jungen Künstlers erkennt und ihn unter seine Fittiche nimmt. Er betraut ihn mit verschiedenen Arbeiten im Petersdom, in der Kirche Sant’Andrea della Valle und im Palazzo Barberini. Die enge Verbindung zu Maderno und die starke Verehrung, die Borromini ihm entgegenbringt, werden in seinem Wunsch offenbar, sich neben dem Grab seines Lehrmeisters begraben zu lassen.
Im Jahr 1629, als Maderno stirbt, wird Borromini zum Assistenten von Gian Lorenzo Bernini, der in Rom sehr berühmt ist, und mit dem er in den Folgejahren oft zusammenstößt, der aber mehr als jeder andere zu seinem Debüt als selbstständiger Architekt beiträgt. Nach einer Zusammenarbeit für den Bau des Baldachins im Petersdom und den Abschluss der Arbeiten des Palazzo Barberini gehen die beiden Künstler jedoch getrennte Wege.
Das unverstandene Genie Francesco Borromini erweist sich von Anfang an als geschickter Fachmann: In der Kirche San Carlo alle Quattro Fontane (1634-67) nutzt er konkave und konvexe Linien, elliptische Formen und optische Täuschungen, aber erst im darauffolgenden Werk bringt er seine herausragende künstlerische Originalität zur vollen Entfaltung: Die Kirche Sant’Ivo alla Sapienza (1642-60), die heute als höchster Ausdruck des Barocks gilt, ist eines der besten Beispiele in der Architekturgeschichte.
Die Dynamik des architektonischen Stils von Borromini ist an verschiedenen bedeutenden Orten der Hauptstadt zu finden, insbesondere z. B. im Oratorium der Philippiner (1637-41), im Collegio di Propaganda Fide (1644-47) und in der Kirche Sant’Agnese in Agone (1653- 57).
Als Alexander VII. (mit bürgerlichem Namen Fabio Chigi) den Papstthron besteigt, schließt Borromini eine Reihe von Aufträgen ab, bevor seine berufliche Karriere schließlich endet. In großer Verzweiflung verbrennt er die den größten Teil seiner Zeichnungen und ersticht sich. Nach mehrtägigem Todeskampf stirbt er am 3. August 1667. Er liegt neben seinem Lehrmeister Maderno in der monumentalen Kirche San Giovanni dei Fiorentini begraben.
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Basilika San Giovanni in Laterano
Piazza di San Giovanni in Laterano
Die Kathedrale San Giovanni in Laterano ist die älteste Basilika von Rom und seit über einem Jahrtausend das Zentrum der päpstlichen Macht. Die Basilika wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals umgebaut, aber einer der bedeutendsten Eingriffe wurde von Innozenz X. in Auftrag gegeben, der Borromini zu Anlass des Jubeljahres 1650 mit der Neugestaltung der Innenräume betraute. Die von Borromini durchgeführten Arbeiten bestanden in einer Neuorganisation der bestehenden Räumlichkeiten und Strukturen im Mittelschiff und in den Seitenschiffen nach den barocken Vorlieben. Im Mittelschiff integriert der Künstler die Säulen in monumentale Pfeiler, die mit Bögen alternieren, über denen sich abwechselnd Fenster und ovale Rahmen befinden. Durch die Krümmung der Wand der Gegenfassade und die Abrundung der Kanten verläuft der Raum in geschwungenen Linien und in Kontinuität zu den Wänden des Kirchenschiffs. In diesem Schiff platziert der Architekt zwölf Ädikulä, in denen bis heute die Statuen der Apostel stehen. In den Seitenschiffen ändert der Architekt die Anordnung der antiken Grabmäler zwischen den Kapellen und folgt dabei einem Schema, das den Barockstil betont. Mit der Erfahrung in der Kirche San Giovanni in Laterano hat sich Borromini zum ersten Mal an der Neugestaltung großer Räume gemessen und es ist ihm gelungen, eine erhabene und harmonische Umgebung zu schaffen, ein bewundernswertes Beispiel für Gleichgewicht und Maß.
Kirche San Carlo alle Quattro Fontane
Via del Quirinale 23
Unter den wichtigsten Barockkirchen der Stadt wird die Kirche San Carlo alle Quattro Fontane unverständlicherweise oft übersehen. Von den Römern wird sie liebevoll „San Carlino“ genannt, weil sie sehr klein ist. Sie ist eine besonders originelle Schöpfung von Francesco Borromini, ein genialer Entwurf für den Orden der „Padri Trinitari“. Der Bau der Kirche wurde im Jahr 1638 begonnen, aber sie blieb beim Tod des Künstlers unvollendet. Von außen fällt die Fassade auf. Sie ist hoch und schlank, durch eine schwungvolle, kurvige Linienführung gekennzeichnet und in sechs Abteilungen gegliedert. Über dem Tor befindet sich eine Nische mit einer Statue des Heiligen Karl im Gebet. Der Innenraum mit ovalem Grundriss wirkt dank der geschwungenen Linien an den Wänden, in die kleine Kapellen integriert wurden, wohlgeordnet und harmonisch; die elliptische Kuppel ist elegant mit Sechsecken, Achtecken und Kreuzen verziert, deren Größe sich zur Laterne hin verringert, wodurch optisch der Eindruck größerer Tiefe vorgetäuscht wird. Neben der Kirche befindet sich ein kleiner achteckiger Kreuzgang, der in zwei Bereiche unterteilt ist; auf der unteren Ebene stützen Säulen die Arkaden, während die Loggia darüber abwechselnd mit geraden und umgekehrten Balustraden verziert ist.
Palazzo Barberini
Via delle Quattro Fontane 13
Die äußerst originelle Wendeltreppe (1633-34) im Südflügel des Palazzo Barberini ist der berühmten Treppe des Palazzo Farnese in Caprarola nachempfunden. Sie hat einen ovalen Grundriss und ermöglicht durch diese architektonische Finesse einen bequemeren Aufstieg. Die zwölf Doppelsäulen der Treppe sind an ihren Enden mit kleinen Bienen, dem Wappentier der Familie, verziert. Die einzigen Lichtquellen sind das Opaion an der Decke und die Fenster an der Fassade. Die Treppe, die ursprünglich in einer freien Rampe enden sollte, wurde später erhöht, um in den dritten Stock gelangen können, in dem sich die große Bibliothek des Kardinals Francesco Barberini befand. Ebenfalls vom Künstler stammen die Türen des Ehrensaals und die Fenster neben der zentralen Loggia, die sich an den von Carlo Maderno für den Petersdom entworfenen Fenstern orientieren und hier in originelleren Formen wieder auftauchen.
Palazzo di Propaganda Fide
Via di Propaganda 48
Der Palazzo verdankt seinen Namen dem Collegio di Propaganda Fide, das 1622 als Studien- und Vorbereitungsstätte für junge Ordensangehörige gegründet wurde, die in der Evangelisierung tätig sind. Die erste Bauphase geht auf Gian Lorenzo Bernini zurück, der die Backsteinfassade an der Piazza Mignanelli errichtete. Im Jahr 1644 kam Borromini auf die Baustelle des Palazzo und löste Bernini auf Geheiß von Innozenz X. ab. Er erneuerte die Seitenfassade an der Via di Propaganda. Einen besonders beeindruckenden Effekt erzielte er durch die geschickte Verwendung von Wandpfeilern zur Gliederung der Fläche, die er zusätzlich durch Fenster mit imposanten Gesimsen ausstattete. Charakteristisch für Borrominis Stil ist der Rhythmus, der dem Gebäude durch den ständigen Wechsel von konkaven und konvexen Räumen verliehen wird und der in dem großen Eingangsportal in der Mitte seinen Höhepunkt findet. Der Beitrag des Tessiner Meisters wird auch im Inneren des Gebäudes sichtbar. Durch das Tor gelangt man in die Kapelle der heiligen drei Könige, die ursprünglich von Bernini geschaffen und dann von Borromini in ihrer heutigen Form mit rechteckigem Grundriss und einem originellen Gewölbe aus verschlungenen Bögen gestaltet wurde.
Kirche Sant’Andrea delle Fratte
Via di Sant’Andrea delle Fratte 1
Wenn man die Via di Capo le Case hinuntergeht, ist man fasziniert vom Anblick des außergewöhnlichen Glockenturms von Sant'Andrea delle Fratte, ein einzigartiges Beispiel für Borrominis Meisterhaftigkeit. Der Glockenturm mit quadratischer Grundfläche ist in zwei Ordnungen aufgeteilt: der untere Teil kennzeichnet sich durch Kompositkapitelle mit Hermen, während in der oberen Ordnung Engel zu sehen sind, die an die griechischen Karyatiden angelehnt sind. Das Ganze wird von flammenden Fackeln und Voluten gekrönt, auf denen ein Wappen mit einem Büffel, dem Symbol der Auftraggeberfamilie, und eine Spitzenkrone sitzen. Von Borromini stammt auch die hohe quadratische Trommel, die die Kuppel trägt, sowie die Gestaltung der Apsis im Inneren der Kirche.
Palazzo Carpegna
Piazza dell’Accademia di San Luca 77
Ende des 16. Jahrhunderts erbaut, ging der Palazzo, der ursprünglich der Familie Vainis aus Imola gehörte, in den Besitz der Familie Carpegna über, die ihn zu einem prestigeträchtigen Familiensitz machen wollte. An dieser Stelle taucht Borromini auf, der zwischen 1643 und 1647 die Erweiterungs- und Renovierungsarbeiten leitete. Neben dem inneren Bogengang und dem Innenhof ist vor allem das innere Eingangstor bedeutend, das er zur Tarnung einer spiralförmigen Rampe entwarf - eine Idee, die von seiner außerordentlichen Kreativität zeugt. Oben am Tor befindet sich zwischen zwei Flügeln und einer Muschel das Haupt der Medusa; von dieser gehen zwei nach unten laufende Füllhörner aus, die auf Säulen ruhen. Zwischen den Füllhörnern und den Kapitellen sind verschiedene Früchte der Erde und das Gesicht eines Kindes dargestellt, Symbole des Glücks und der Fruchtbarkeit.
Kirche Sant’Ivo alla Sapienza
Corso del Rinascimento 40
Die ganz in der Nähe der Piazza Navona gelegene Kirche Sant'Ivo alla Sapienza (1642-60) gilt als eines der spektakulärsten Werke von Francesco Borromini. In dieser Kirche brachte der Künstler seine ganze Fantasie und sein technisches Können ein und entwarf einen Raum mit sternförmigem Grundriss, bestehend aus zwei sich überlagernden Dreiecken, deren Ecken abgerundet und durch konkave und konvexe Flächen ersetzt wurden. Wer die Kirche betritt, wird unwillkürlich von der Leichtigkeit der Konstruktion mit ihren geschwungenen Linien beeindruckt, die durch die weiße Farbe der Wände und die starke Vertikalität der Kuppel noch zusätzlich betont wird. Die Kuppel, das eigentliche Prunkstück des Gebäudes, findet in Rom nicht seinesgleichen, weder was die Form noch was die Dekorationen anbelangt. Mit ihrer spiralförmigen Laterne überragt sie majestätisch das gesamte Stadtviertel Sant'Eustachio und ruft die Gläubigen zur Kirche.
Kirche Sant’Agnese in Agone
Piazza Navona
Die Kirche Sant'Agnese in Agone steht an dem Ort, an dem eine junge Christin namens Agnes zu Zeiten Diokletians der Überlieferung nach ihr Martyrium erlebte. Ihr war im Mittelalter die ursprüngliche Kirche gewidmet. Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Kirche im Auftrag von Innozenz X. von Girolamo und Carlo Rainaldi wieder aufgebaut. Während der Bauarbeiten übernahm Borromini die Bauleitung, ließ aber das allgemeine Schema des Grundrisses und des Innenraums weitgehend unverändert. Sein wichtigster Beitrag betraf die Fassade: Er verzichtete auf das zuvor von Rainaldi geplante Vestibül und gestaltete die Fassade als imposante konkave Fläche, an deren Seiten er zwei niedrige Glockentürme aufstellte, um den Blick auf die Kuppel nicht zu versperren, die sich auf einer hohen Trommel erhebt. Borromini ist auch für die Neugestaltung der Krypta verantwortlich – der einzige Teil, der von der alten Kirche Sant‘Agnese erhalten geblieben war.
Palazzo Falconieri
Via Giulia 1
An einer der schönsten und elegantesten Straßen Roms, der Via Giulia, steht der Palazzo Falconieri. Das Gebäude beherbergt seit 1928 die Ungarische Akademie und ist das Ergebnis der von Orazio Falconieri veranlassten architektonischen und dekorativen Renovierung durch den Architekten Borromini. Die Hauptfassade des Gebäudes erscheint im Vergleich zu anderen, innovativen Werken Borrominis eher klassisch. Es fehlt jedoch nicht an überraschenden Elementen wie den Hermen mit Falkenköpfen auf beiden Seiten der Fassade. Ebenfalls von Borromini stammen auch die Innentreppe und die Dekoration der Decken einiger Räume des Palazzo Falconieri. Hier finden sich Elemente wie die Himmelskugel, das göttliche Auge und die Sonnenstrahlen, bei denen es sich offensichtlich um esoterische Elemente handelt, die nicht leicht zu interpretieren sind. Die dem Tiber zugewandte Rückseite des Gebäudes verdient besondere Aufmerksamkeit. Sie öffnet sich nach oben hin mit einer großen dreibogigen Loggia.
Die Galleria Prospettica im Palazzo Spada
Piazza Capo di Ferro 13
Im geheimen Garten des Palazzo Spada befindet sich ein Beispiel für den spektakulären Illusionismus des römischen Barocks. Mit geschickter Anwendung der perspektivischen Regeln und der Mathematik schuf Borromini auf Wunsch des Kardinals Bernardino Spada die Galleria Prospettica („perspektivische Galerie“), auch „La Colonnata“ (1652-53) genannt. Sie besteht aus einem Tonnengewölbe, das von einer Reihe von Säulen gestützt wird, die nach hinten hin kleiner werden. Auch durch den ansteigenden Boden und die zusammenlaufenden Wände lässt der Tessiner Architekt optisch den Eindruck eines viel tieferen Raums als in Wirklichkeit entstehen; tatsächlich ist dieser nämlich nur 9 Meter lang. Ein unglaubliches und einzigartiges architektonisches Trompe-l'œil, das wirklich sehenswert ist.
Kirche Santa Maria dei Sette Dolori
Via Garibaldi 27
Die Kirche Santa Maria dei Sette Dolori (1643-67) wurde von Borromini nicht fertig gestellt, weist aber die grundlegenden Merkmale seiner auf konkaven und konvexen Linien beruhenden Architektur auf. Der aus der Kirche und dem angrenzenden Kloster der Augustiner-Oblaten bestehende Komplex hat an der Außenseite eine hohe konkave Fassade aus ungebrannten Ziegeln, die auf beiden Seiten durch zwei vorspringenden Kanten begrenzt wird. Die Verwendung von Ziegeln für die Fassade scheint auf das strenge und einfache Leben im Nonnenorden, der noch heute hier ansässig ist, anspielen zu wollen. Das Innere der Kirche hat einen rechteckigen Grundriss mit abgerundeten Ecken; entlang der Wände begrenzen Säulenpaare mit Kranzgesims den Raum der Kapellen und des Altars.
Palazzo dei Filippini
Piazza della Chiesa Nuova
An der Piazza della Chiesa Nuova, neben der Kirche Santa Maria in Vallicella, kann man den außergewöhnlichen Palazzo dei Filippini (1637-43) bewundern, der als eines der besten architektonischen Werke Borrominis gilt. Auf Borromini gehen die Pläne des Oratoriums, der beiden elliptischen Säle, der Bibliothek, der beiden Höfe und der Fassade zurück. Die vollständig aus Ziegelsteinen bestehende Fassade weist alle wesentlichen Merkmale seines Stils auf; dazu gehören der konkave Verlauf, die dreieckigen Tympanons der Fenster der ersten Ordnung und die bogenförmigen der zweiten Ordnung, und schließlich, zur Krönung des monumentalen Gebäudes, der geschwungene Giebel. Außergewöhnlich schön ist auch die Biblioteca Vallicelliana, die älteste der heute funktionierenden und öffentlich zugänglichen römischen Bibliotheken. Für sie entwarf der Künstler Holzregale mit Galerien und eine Kassettendecke.
Kirche San Giovanni dei Fiorentini
Piazza dell’Oro
In dieser Renaissance-Kirche, die im Auftrag von Leo X. gebaut wurde, fehlt es nicht an Spuren barocker Bizzarerie. Verschiedene Künstler aus dem 17. Jahrhundert haben an diese Kirche mitgewirkt, darunter Francesco Borromini. Der Tessiner Künstler stellte den Entwurf von Pietro da Cortona für den Hochaltar fertig, wobei er einige Änderungen an der ursprünglichen Idee vornahm. Er entwarf auch die beiden seitlich platzierten Grabmäler der Familie Falconieri. Ebenfalls für die Familie Falconieri schuf Borromini hier eines seiner letzten Werke, die Krypta (1648-67), die als Privatkapelle der Familie diente und über eine Treppe hinter dem Hauptaltar zugänglich war. Die Krypta hat einen elliptischen Grundriss und ein abgesenktes Gewölbe. Sie kennzeichnet sich durch die Reinheit ihrer Linien und die Makellosigkeit der Umgebung und vermittelt trotz ihrer begrenzten Größe ein Gefühl von Harmonie und Leichtigkeit. Ein weiteres Detail, das Borromini mit dieser Kirche verbindet, ist die Tatsache, dass seine sterblichen Überreste im Kirchenschiff aufbewahrt werden. Seinem Wunsch gemäß wurde er mit einer schlichten Grabtafel neben seinen Lehrmeister Carlo Maderno gebettet.
Tempietto di San Giovanni in Oleo
Via di Porta Latina 77 - Besichtigung nur nach Anmeldung
Der in der Nähe der Porta Latina gelegene antike kleine Tempel ist dem heiligen Johannes Evangelista gewidmet und wurde an der Stelle errichtet, an welcher der Heilige der Überlieferung nach den Märtyrertod in siedendem Öl erlitt; daher der Name „in oleo“ („in Öl“). Borromini restaurierte den Tempel im Jahr 1657 im Renaissancestil. Er veränderte das Dach , indem er einen Tambour mit hohem Fries und Verzierungen aus Kreuzen, Palmenblättern, Lilien und Rosenkugeln anbrachte, Symbole der Familie Paolucci, die das Werk in Auftrag gab.