Piazza dell'Orologio

Der Platz, der nur wenige Schritte von der Piazza Navona entfernt liegt, hat seinen Namen von der Uhr im Turm des Palazzo dei Filippini, der ihn überragt und von Borromini (1559-1667) zwischen 1647 und 1649 erbaut wurde. In seinem konkaven Teil, unterhalb der Uhr, befindet sich das prächtige Mosaik der Madonna von Vallicella nach einem Entwurf von Pietro da Cortona.

Auf dem Platz, der früher als Piazza dei Rigattieri (Trödler) und später als Piazza di Monte Giordano bekannt war, befindet sich auch der Palazzo Bennicelli, der auf Veranlassung von Monsignore Virginio Spada, Commendatore del Banco di Santo Spirito, errichtet wurde. Monsignore Spada wollte ihn als Hauptsitz der Bank nutzen, aber die Minister der Bank hielten den Standort für ungeeignet, da er zu weit außerhalb des üblichen Geschäftskreises lag.

Nach dem Tod von Virginio Spada im Jahr 1662 verlegten die Minister der Bank den neuen Sitz der Bank in das Gebäude, das noch heute als Banco di Santo Spirito bekannt ist. Einer der Erben des Monsignore, Markgraf Orazio Spada, kaufte den unvollendeten Palast für eine beträchtliche Summe und ließ die Arbeiten von Borromini vollenden. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Palast von den Grafen Bennicelli gekauft, deren Namen er trägt, und sie vertrauten die Restaurierung dem berühmten Architekten Gaetano Koch an. Er verlieh dem Palast sein heutiges Aussehen, indem er die Fassade von Borromini aus dem 17. Jahrhundert in einem für die damalige Zeit modernen Stil umgestaltete.

Der Palazzo Bennicelli ist jedoch auch bekannt, weil er der Wohnsitz des Grafen Adriano Bennicelli war, besser bekannt als Graf Tacchia, ein Name, der sich vom Holzhandel der Familie ableitet: im römischen Dialekt ist tacchia ein Holzsplitter. Der Graf war berühmt für seine Eleganz, seinen mondänen Lebensstil und sein sorgloses Verhalten. Zu seinem Ruhm trug auch der Film Il Conte Tacchia von Sergio Corbucci aus dem Jahr 1982 bei, der seine Heldentaten durch die brillante Darstellung von Enrico Montesano schildert. Der Graf pflegte in Kutschen, die von zwei oder vier Pferden gezogen wurden, durch die Gassen und Plätze der Altstadt zu reiten, aber man musste bereit sein, die Führung zu übernehmen, da es sonst zu Ohrfeigen und Schimpfwörtern kam, oft gefolgt von Streitereien und Denunziationen.

An der Ecke des Gebäudes zwischen der Piazza dell’Orologio und der Via del Governo Vecchio überragt ein Baldachin mit Fransen und Anhängern eine wertvolle Madonna mit dem segnenden Kind, ein Fresko des Malers Antonio Bicchierai aus dem Jahr 1756, dessen kunstvoller Stuckrahmen dem Bildhauer Tommaso Righi zugeschrieben wird.