Palazzo Madama (Sitz des italienischen Senats)

Das Grundstück, auf dem der Palazzo Madama errichtet wurde, wurde 1478 von den Mönchen der kaiserlichen Abtei von Farfa an Frankreich abgetreten, das einen Ort suchte, um französische Pilger in Rom unterzubringen.

Die erste große Umgestaltung des Palastes wurde vorgenommen, als er in den Besitz der Familie Medici überging. Kardinal Giovanni de’ Medici, Sohn von Lorenzo dem Prächtigen und zukünftigem Papst Leo X., beschloss 1505, den Palast zu kaufen. Der Palast wurde nach einem Entwurf von Giuliano da Sangallo restauriert und die Reste der Bibliothek von Giovanni de’ Medici wurden nach der Vertreibung der Medici aus Florenz dorthin gebracht.

Als Leo X. 1521 starb, ging der Palazzo Madama an seinen Cousin Giulio de’ Medici, der dort lange Zeit gelebt hatte, bevor er als Clemens VII. den päpstlichen Thron bestieg.

Im Jahr 1534 wurde das Gebäude von Alessandro de’ Medici geerbt. Als er 1537 starb, wurde es seiner Frau Margarete von Österreich, genannt La Madama (nach der der Palast benannt ist), der leiblichen Tochter Karls V. und Herzogin von Parma und Piacenza, zum Nießbrauch überlassen, die sich dort niederließ.

Im 17. Jahrhundert wurden umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt, die dem Gebäude sein heutiges Aussehen verliehen: eine barocke Fassade, die von Paolo Marucelli entworfen und 1642 fertiggestellt wurde, und das Innere, das unter der Leitung von Romano Monanni mit verzierten Decken und Friesen bereichert wurde.

Nach dem Tod des Großherzogs Gian Gastone im Jahr 1737 ging das Großherzogtum Toskana von den Medici an die Lothringer über, und mit ihm auch der Palazzo Madama.

Weitere Umgestaltungen fanden unter Benedikt XIV. statt, der ihn 1755 von den Lothringern kaufte und zum Sitz des Gouvernements machte. Der Palast wurde grundlegend renoviert: ein zweiter Hof wurde an der Stelle der heutigen Aula eröffnet und der Platz vor der Fassade wurde unter der Leitung von Luigi Hostini angelegt.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, während des Pontifikats von Pius IX, wurde das Finanzministerium dorthin verlegt.

Im Februar 1871 wurde das Gebäude zum Sitz des Senats des Königreichs ernannt und dann weiter umgebaut, um seiner neuen Funktion gerecht zu werden.

Heute beherbergt der Palazzo Madama den Plenarsaal, einige Fraktionen, die Büros des Präsidiums und des Generalsekretariats sowie einige Dienststellen und Büros, die direkt mit den parlamentarischen Aktivitäten verbunden sind.

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