Palazzo Farnese

Der Palazzo Farnese, einer der schönsten Paläste Roms im 16. Jahrhundert, verdankt seinen Namen einer der berühmtesten Familien der römischen Renaissance. Er wurde 1513 von Alessandro Farnese (1468-1549), dem späteren Papst Paul III., in Auftrag gegeben und 1589 fertiggestellt. Er wurde unter der Leitung von vier großen Architekten gebaut: Antonio da Sangallo dem Jüngeren, dem wir den ursprünglichen Entwurf verdanken, Michelangelo (1546-1549), Giacomo Barozzi da Vignola (1569-1573), der die hintere Fassade entwarf, und schließlich Giacomo Della Porta.

Die berühmte Galleria Farnese am Piano Nobile wurde zwischen 1597 und 1604 von Annibale Carracci, der mit seinem Bruder Agostino, Domenichino und Giovanni Lanfranco zusammenarbeitete, mit Fresken ausgestattet. Zwischen optischen und perspektivischen Spielen überlagern die Fresken mit mythologischen Themen (größtenteils aus Ovids Metamorphosen) Skulptur, Malerei und Architektur in einem Triumph des Lichts, der Formen und Farben, der die Betrachter seit mehr als vierhundert Jahren verblüfft und fasziniert. Annibale Carracci ist auch für die Fresken im privaten Kabinett des Kardinals, dem Camerino Farnese, verantwortlich, während der Sala dei Fasti Farnesiani (Prunkraum) mit Fresken von Francesco Salviati und den Brüdern Taddeo und Federico Zuccari geschmückt wurde.

Der Palast ist Sitz der französischen Botschaft in Rom und der École française de Rome (Forschungsinstitut und Bibliothek). Der Zugang zum Palast ist nur mit einer Führung in italienischer, französischer und englischer Sprache möglich, für die man auf der offiziellen Website Tickets kaufen kann (bis zu 5 Tage im Voraus). Seit Mai 2024 können auch die unterirdischen Gänge des Palazzo Farnese besichtigt werden, die archäologische Funde aus drei verschiedenen Epochen des antiken Roms beherbergen, darunter zwei wunderbare schwarz-weiße Mosaike, von denen das erste Tiere und Meeresungeheuer und das zweite spektakuläre Zirkusakrobaten auf Pferden, die Desultores, darstellt. Der Palazzo Farnese ist ein diplomatischer Sitz, weshalb die Sicherheitskontrollen verschärft sind und sich das Sicherheitspersonal das Recht vorbehält, Personen, die sich weigern, einzulassen.

Foto: Camera del Cardinale, Palazzo Farnese - Ambassade de France © Eric Vandeville