Largo di Torre Argentina

Zwischen 1926 und 1929 wurde das alte Stadtviertel abgerissen, das sich damals über Via del Teatro Argentina, Via Florida, Via S. Nicola de‘ Cesarini und Corso Vittorio Emanuele ausdehnte. Bei dem Abriss der darüberlegenden Gebäude wurde ein der wichtigsten archäologischen Komplexe der Stadt unerwartet ans Licht gebracht: ein riesiges gepflastertes Ausgrabungsgebiet, worauf die Reste von vier Tempeln aus republikanischer Zeit liegen. Da man die Tempel noch nicht zweifelsfrei bestimmten Gottheiten zugewiesen kann, werden sie mit den Buchstaben A bis D bezeichnet.

Der Tempel C datiert auf das Ende des 4. oder den Anfang des 3. Jahrhunderts v. Chr. und war möglicherweise der Erdgöttin Feronia geweiht. Auf der gleichen Ebene befindet sich der Tempel A, der in die Hälfte des 3. Jh.s v.Chr. datiert und wahrscheinlich der Göttin Iuturna gewidmet ist. Am Anfang des 2. Jh.s v.Chr. wurde der Tempel D errichtet; Einige nehmen an, dass der  Tempel den  Lares Permarini gewidmet ist,  obwohl es  Andere geben, wonach er den  Aedes Nymphae geweiht war. 

Nach dem verheerendem Brand im Jahr 111 v. Chr. wurde eine Bodenplatte aus Tuffstein in das ganze Gebiet gesetzt. Auf diesem Bauplan wurde der kreisförmige auf einem hohen Podium liegende Tempel B errichtet, der als der Tempel der Fortuna Huiusce Diei  (beziehungsweise der Glücksgöttin des heutigen Tages) bezeichnet wird.

 Largo di Torre Argentina ist auch der berühmte Standort, wo Julius Cäsar an den Iden des März, des Jahres 44 v.Chr zum Opfer einer tödlichen Verschwörung. wurde.

Der Name „Argentina“ stammt aus Argentoratum, dem lateinischen Namen des heutigen Straßburg, wo Johannes Burckhardt (Giovanni Burcardo) geboren wurde. Burckhardt war der Zeremonienmeister vom Papst Alessandro VI Borgia und wurde auch als Argentinensis Bischof bekannt. Er nannte den Turm bei seinem Haus in via del Sudario „Argentina“. Das Haus ist heute der Sitz des Burcardo Theatermuseum.