Kirche und Kreuzgang San Giovanni Battista dei Genovesi

Die Kirche liegt im Herzen des Rione Trastevere und hat ihren Namen von dem alten Krankenhaus, in dem die genuesischen Seeleute aufgenommen und behandelt wurden, sobald sie im nahe gelegenen Hafen von Ripa Grande anlegten. Sie wurde von dem genuesischen Bankier Meliaduce Cicala gegen Ende des 15. Jahrhunderts erbaut und 1864 fast vollständig renoviert.

Die zweigeschossige Fassade mit dorischen Pilastern trägt eine Inschrift zum Gedenken an den Bau; sie wird von einer Lünette mit dem Wappen von Genua überragt und von einem Tympanon und einem kleinen Glockengiebel gekrönt.

Das Innere besteht aus einem tonnengewölbten Kirchenschiff, einer Apsis und drei Altären. Hier sind einige wertvolle alte Kunstwerke erhalten: auf dem rechten Altar das Altarbild aus dem späten 17. Jahrhundert mit der Darstellung des Heiligen Georg und des Drachen von Filippo Zucchetti; auf dem linken Altar die Erscheinung der Madonna von Savona von Giovanni Odazzi; die Taufe Christi, das Altarbild des Hochaltars, das von dem Caravaggio-Maler Nicola Regnier vor 1627 geschaffen wurde; der kostbare Renaissance-Tabernakel der „Heiligen Öle“, ein Werk einer Florentiner Werkstatt vom Ende des 15. Jahrhunderts; das Grabdenkmal von Meliaduce Cicala, das der Werkstatt von Andrea Bregno zugeschrieben wird.

Das wahre Schmuckstück der Kirche ist der außergewöhnliche Kreuzgang aus dem 15. Jahrhundert, der dem Architekten von Sixtus IV. Baccio Pontelli zugeschrieben wird und von Vasari als einer der schönsten der Stadt beschrieben wurde. Der gewölbte Säulengang und die Loggia sind mit achteckigen Travertinpfeilern versehen, die für die Architektur der Zeit von Papst Sixtus IV. charakteristisch sind.

Der Kreuzgang umschließt einen stillen, in der Zeit schwebenden „Obstgarten“. Hier wurde 1588 die erste Palme in Rom gepflanzt, wie eine Inschrift auf einer Säule vermerkt. Bitterorangen-, Zitronen- und Mandarinenbäume, Myrtenhecken, Akanthuspflanzen und Kletterrosen umrahmen den Travertinbrunnen aus dem späten 15. Jahrhundert in der Mitte des Gartens, der von zwei ionischen Säulen flankiert wird.

Im zauberhaften Kreuzgang sind einige architektonische Elemente der alten Kirche zu sehen, darunter vier Kapitelle und zwei Kragsteine aus dem 18. Jahrhundert, die wahrscheinlich zur ursprünglichen Fassade gehörten, eine mittelalterliche gedrehte Säule, ein Fragment einer Balustrade und ein Adelswappen.

Zu dem Komplex gehört auch das ehemalige Oratorium der Bruderschaft, dessen ursprüngliche Anordnung auf das Ende des 16. Jahrhunderts zurück zu gehen scheint. Der durch einen Freskenbogen aus dem 17. Jahrhundert in zwei Teile geteilte Raum zeichnet sich durch eine Kassettendecke aus dem 17. Jahrhundert aus, die mit Wappen und kleinen Zeichnungen verziert ist, sowie durch Darstellungen von Geschichten aus dem Leben der Jungfrau an den Wänden und des Täufers hinter dem Bogen.

Foto: Confraternita di San Giovanni Battista dei Genovesi Official Website