Kirche Santi Domenico e Sisto (San Sisto Nuovo)

Im Rione Monti, gegenüber dem Torre delle Milizie, führt eine zweiläufige Treppe aus dem 17. Jahrhundert zu einer Kirche mit antiken Fundamenten, die in späteren Jahrhunderten mit wertvollen Kunstwerken bereichert wurde. Die heutige Kirche, die dem Gründer des Dominikanerordens und Papst Sixtus II. gewidmet ist, wurde zusammen mit dem angrenzenden Kloster auf Geheiß von Pius V. an der Stelle der früheren Santa Maria a Magnanapoli errichtet, nachdem die Dominikanerinnen darauf bestanden hatten. Ihr Kloster San Sisto an der Via Appia befand sich nämlich an einem Ort, der von Malaria befallen war, weshalb die neue Kirche nach ihrer Fertigstellung auch San Sisto Nuovo genannt wurde. Die 1569 begonnenen Bauarbeiten dauerten jedoch lange, fast ein Jahrhundert, und es waren mehrere Architekten beteiligt, darunter Giacomo Della Porta, Nicola und Orazio Torriani und Vincenzo della Greca, der die Fassade 1655 fertig stellte.

Die hohe Fassade ist mit vier Nischen mit Statuen geschmückt (zwei Statuen sind Stefano Maderno zugeschrieben) und wird von acht brennenden Leuchtern gekrönt. Auf dem Architrav des Portals ist das Wappen der Dominikaner zu sehen: ein Hund mit einer brennenden Fackel in den Zähnen als Symbol für die Treue zur Botschaft des Evangeliums und den Eifer, sie zu verteidigen. Mit einem Wortspiel werden die Dominikaner „Domini canes“ genannt, d.h. die „Hunde des Herrn“. Das Innere der Kirche ist reich an Dekoration und polychromem Marmor, mit wunderschönen Fresken aus dem 17. Jahrhundert. Besonders bemerkenswert ist die Skulpturengruppe „Noli me tangere“ von Antonio Raggi: der Bildhauer war ein Mitarbeiter von Gian Lorenzo Bernini und hat, wie in diesem Fall, mehrmals die Modelle des Meisters ausgeführt. Die Statuen von Christus und Magdalena befinden sich in der Alaleona-Kapelle, die ebenfalls von Bernini entworfen wurde, der auch für den Hochaltar der Kirche verantwortlich ist. Die dritte Kapelle auf der linken Seite beherbergt ein Fresko aus dem 15. Jahrhundert, das Ende des 18. Jahrhunderts zufällig entdeckt wurde: es wird Benozzo Gozzoli, einem Schüler von Fra‘ Angelico, zugeschrieben und stellt die Madonna auf dem Thron dar.

Das angrenzende Kloster der Dominikanerinnen wurde 1870 vom italienischen Staat beschlagnahmt; in den 1930er Jahren wurde es zum Sitz des „Pontificio Collegio di San Tommaso“ (heute Päpstliche Universität), bekannt als Angelicum, nach dem der Platz benannt ist. Das Kloster ist um einen großen Innenhof aus dem 16. Jahrhundert herum gebaut und beherbergt in einem Saal im Erdgeschoss ein wichtiges Triptychon von Lippo Vanni.