Kirche San Stanislao alle Botteghe Oscure (polnische Nationalkirche)

Die kleine Kirche in der Via delle Botteghe Oscure, zwischen der Piazza Venezia und den Ruinen des heiligen Gebiets von Largo di Torre Argentina, hieß in der Antike San Salvatore in Pensilis und wird unter diesem Namen in einigen Dokumenten von 1174 und 1209 erwähnt. Im Jahr 1578 übertrug Papst Gregor XIII. die Kirche dem polnischen Kardinal Stanislaus Hosius, der sie wiederaufbaute. Der Kardinal widmete sie dem Schutzpatron der Polen (dem heiligen Stanislaus) und stattete sie mit einem Hospiz und einem Krankenhaus für bedürftige Landsleute oder Pilger aus, die nach Rom reisten.

Das heutige Aussehen der Kirche ist jedoch auf die radikale Renovierung in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zurückzuführen, die auch die Seitengebäude betraf, deren schöne Stuckgesimse noch heute bewundert werden können. Die Kirche, die sich bereits in einem fortgeschrittenen Zustand des Verfalls befand, wurde damals von Francesco Ferrari vollständig umgebaut, einschließlich der Fassade, die durch ein Band mit der ursprünglichen Widmungsinschrift in zwei Reihen unterteilt ist. Das Innere ist reich an Stuckarbeiten, Dekorationen und Werken polnischer Künstler aus dem 18. Das Tonnengewölbe ist ebenfalls reich verziert und weist in der Mitte ein Fresko von Ermenegildo Costantini aus dem Jahr 1774 auf, das die Herrlichkeit des Heiligen Stanislaus darstellt.

Seit 1982 ist San Stanislao die Nationalkirche der Polen in Rom und hat einige typisch polnische religiöse Traditionen aufrechterhalten: Am Karsamstag beispielsweise bringen die Gläubigen kleine Körbe mit gesegneten Lebensmitteln (święconka), darunter gefärbte und bemalte Eier (pisanki), Wurstwaren, Brot und Käse, die am Ostersonntag verzehrt werden.