Nur wenige Gehminuten von den Ruinen von Ostia Antica entfernt, flussaufwärts, den Tiber entlang Richtung Rom, können Sie die typisch römische Landschaft kennenlernen, die hier von zahlreichen Entwässerungskanälen und einer Reihe von Pumpen geprägt ist. Wir befinden uns hier im Naturschutzgebiet Römische Küste.
Die Trockenlegung und Urbarmachung erfolgte vor ungefähr einem Jahrhundert. Dadurch wurden die Böden in dieser Gegend fruchtbar und die Gegend konnte wieder für die Land- und Weidewirtschaft genutzt werden. Die Felder sind von Pinienhainen und Eukalyptusbäumen gesäumt. Die Geschichte des Anbaus von Eukalyptusbäumen in dieser Gegend ist besonders interessant. Diese Bäume wurden aus Australien importiert und bei der Trockenlegung gepflanzt, da sie über die Fähigkeit verfügen, Wasser aus dem Erdreich aufzunehmen.
Wenn man sich einmal die Ortsnamen in dieser Gegend ansieht, gibt es viele Hinweise auf das Salz. Auf den Landkarten findet man zum Beispiel die Via dei Monti del Sale (Straße der Salzberge) oder die Via delle Saline (Straße der Salinen). Dieses Gebiet von Ostia Antica heißt Saline di Ostia, der Name geht auf eine riesige Saline zurück, die sich hier früher befand. Sie war während der Römerzeit sehr wichtig und versorgte Rom während der Kaiserzeit. Römische Legionäre erhielten eine Zuteilung von Salz als Teil ihres Soldes. Davon leitet sich das Wort „Salär“ („Salarium“, von „sal“ - Salz) ab, in Italien ist noch heute das salario das Gehalt eines Arbeiters für seine Leistungen.
Das Salz, das aus den Salinen in Ostia stammte, war von ausgezeichneter Qualität. Im Tiber lagerte sich zunehmend Schutt ab, dadurch entfernten sich die Salinen immer weiter vom Meer und die Versorgung mit Meerwasser wurde immer schwieriger, daher wurde eine Verlängerung und Erweiterung der Flussmündung notwendig. Die Salinen erlebten ihre Blütezeit im Mittelalter, zur selben Zeit, als die kleine Siedlung zur Ortschaft Ostia Antica wurde.
Der Ort Ostia bestand aus einem befestigten Ortskern. Er lag an einer strategischen Stelle für die Kontrolle der Personen und Waren, die nach Rom gelangen sollten und auf dem Tiber flussaufwärts transportiert wurden. Der Ort hatte nicht nur eine Verteidigungsfunktion für die Tibermündung, sondern war das größte Zentrum für die Gewinnung von kostbarem Salz.
Mit der Salzgewinnung ist auch der Bau verschiedener Gebäude während der Renaissance verbunden, darunter das Casone del Sale, das sich heute auf dem Ausgrabungsgelände in Ostia Antica befindet (Sitz des Museums von Ostia Antica). All diese Gebäude waren, auch wenn zu unterschiedlichen Zeiten, zur Unterbringung von Menschen und Waren bestimmt. Das Casone del Sale wurde nach der Verlegung des Flusslaufes des Tibers im Jahr 1557 als Lagerhaus für die Salzvorräte genutzt.
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