Basilika Santi XII Apostoli

Die Kirche, die den zwölf wichtigsten Jüngern Jesu geweiht ist, ist die einzige Basilika in Rom, die nicht auf bereits bestehenden römischen Gebäuden errichtet wurde, auch wenn Materialien aus diesen Gebäuden wiederverwendet wurden. Sie wurde wahrscheinlich im 6. Jahrhundert von Papst Pelagius gegründet und Mitte des 14. Jahrhunderts durch ein Erdbeben zerstört. Im 15. Jahrhundert wurde sie von Papst Martin V. wieder aufgebaut. Der Papst gehörte zur mächtigen Familie Colonna und bestimmte den an die Kirche angrenzenden Palast zum päpstlichen Sitz. Aus demselben Jahrhundert stammen der Portikus vor der Fassade und das großartige Fresko in der Apsis mit der Himmelfahrt von Melozzo da Forlì, das 1711 zerstört wurde. Fragmente davon befinden sich in den Vatikanischen Museen und im Quirinalspalast.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde die Kirche von Clemens XI. von Grund auf neu erbaut. Der Papst beauftragte eine Gruppe von Architekten, darunter Carlo Fontana und dessen Sohn Francesco, mit den Arbeiten. Die neoklassizistische Fassade stammt von Giuseppe Valadier (1827) und wird vom Portikus aus dem 15. Jahrhundert verdeckt, einem Werk von Baccio Pontelli, der sich mit neun Bögen über zwei Reihen erstreckt. Die Bögen der zweiten Reihe wurden Ende des 17. Jahrhunderts von Carlo Rainaldi geschlossen, der auch die Balustrade mit den Statuen von Christus und den zwölf Aposteln hinzufügte.

Das feierliche und strenge Innere enthält Werke von Antoniazzo Romano und einige Grabreliefs aus dem 15. Jahrhundert, darunter eines von Mino da Fiesole. Die bekanntesten Werke sind jedoch das Fresko des Mittelschiffsgewölbes mit dem Triumph des Franziskanerordens von Baciccio (1707), das Grabmal von Papst Clemens XIV. von Antonio Canova (1787) und das große Fresko von Giovanni Odazzi mit dem Aufruhr der Engel, das sich durch einen außergewöhnlichen illusionistischen Effekt auszeichnet. Ebenfalls ein Werk von Antonio Canova ist das Denkmal für Graveur Giovanni Volpato, das sich im Portikus der Basilika befindet.

Seit 2008 sind in einem Hohlraum zwischen der Kirche und einem angrenzenden Gebäude die Fresken der Grabkapelle von Kardinal Bessarion zu sehen, die 1959 zufällig während Renovierungsarbeiten entdeckt wurden. Die Kapelle ist der Madonna, den Heiligen Michael, Johannes dem Täufer und Eugenia gewidmet und stellt einen der wichtigsten Orte für die Geschichte der Malerei des 15. Jahrhunderts in Rom dar. Die Fresken wurden von Antoniazzo Romano und Melozzo da Forlì mit ihren Werkstätten ausgeführt. Die Kapelle, deren Gemälde durch die Überschwemmungen des Tiber und später durch die Plünderungen der Landsknechte stark beschädigt worden waren, wurde mit dem Bau der Odescalchi-Kapelle im 18. Jahrhundert praktisch zugemauert.

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