Basilika der Generosa

An der 6. Meile der Via Portuense, am rechten Tiberufer, auf einem Hügel, der später „Monte delle Piche“ genannt wurde, bezeugen epigraphische Quellen die Existenz eines heidnischen Heiligtums, das der Göttin Dia geweiht war. Das Priesterkollegium der Fratres Arvales war für diesen antiken Kult zuständig.

Irgendwann wurde dieser Hügel als Puzzolan-Steinbruch genutzt, sowohl unterirdisch als auch unter freiem Himmel. Wahrscheinlich zwischen dem Ende des 3. und dem Beginn des 4. Jahrhunderts n. Chr. wurde der Steinbruch aufgegeben und von der christlichen Gemeinde als Begräbnisstätte genutzt, so dass der Friedhof ad sextum Philippi oder super Philippi entstand, der als Katakombe von Generosa bekannt ist. Die Märtyrer Simplicius, Faustinus und Beatrix wurden in der Katakombe beigesetzt. Später ließ Papst Damasus (366-384 n. Chr.) eine halb-hypogäische Basilika errichten, die zufällig entdeckt und Mitte des 19. Jahrhunderts von G.B. De Rossi ausgegraben wurde.

Die Basilika in ihrer Gesamtheit wurde in den 1980er Jahren ans Licht gebracht. Die Ausgrabungen förderten ein Gebäude von beträchtlicher Größe zutage, etwa 20 x 14 Meter groß, das sich an drei Seiten an die Tuffsteinböschung des Hügels lehnte, die zu diesem Zweck ausgehoben worden war. Es war in drei unterschiedlich breite Schiffe unterteilt (der Zugang war nur von Westen her möglich), mit einer Art Narthex an der Vorderseite und einer Apsis, die etwas deformiert und außermittig in Bezug auf die Längsachse der Basilika war, die somit leicht schräg verlief. Dies geschah, um die bereits vorhandene Grabstätte der Märtyrer, die in der Katakombe begraben waren, aufzunehmen.

Der Fußboden wurde nicht gefunden, aber unter dem Boden wurden zahlreiche Grubengräber entdeckt. Einige befanden sich in der Nähe des Apsidenbereichs vor dem Altar. Hier kamen gemauerte Gräber zum Vorschein, die von Marmorinschriften eingefasst waren und die dann als Boden der Kirche selbst dienten. Zwei davon können auf die Jahre 382 bzw. 394 datiert werden, was den Baubeginn in die Zeit von Papst Damasus oder jedenfalls in dessen Auftrag datiert. Die Damaszener-Basilika behielt ihren Bestattungszweck mindestens bis zum späten 5. oder frühen 6. Nach diesem Zeitraum wurde sie nicht mehr genutzt.