Kirche San Nicola dei Lorenesi

Die Kirche liegt nur einen kurzen Spaziergang von der Piazza Navona entfernt im Rione Parione und ist eine der fünf französisch-katholischen Kirchen in Rom, zusammen mit San Luigi dei Francesi, die Kirche Trinità dei Monti, Sant’Ivo dei Bretoni und Santi Claudio e Andrea dei Borgognoni.

In Rom ist bereits im 14. Jahrhundert eine lothringische Gemeinschaft bezeugt, die an der römischen Kurie tätig war und päpstliche Bullen und Schriftsätze verfasste und verschickte. Im Jahr 1508 wurde die Gemeinschaft als Bruderschaft unter dem Schutz des Heiligen Nikolaus und der Heiligen Katharina gegründet. Später schenkte Gregor XV. (1621-23) der Bruderschaft die Kirche San Nicola in Agone, die später mehrfach restauriert und nach den Plänen des französischen Architekten François du Jardin umgebaut wurde. Die 1635 begonnene Kirche wurde 1636 fertiggestellt und dem Heiligen Nikolaus von Lothringen geweiht.

Die schlichte Fassade des Gebäudes besteht aus zwei Teilen: In der Mitte befindet sich das Eingangsportal mit zwei leeren Nischen auf beiden Seiten, während sich im oberen Teil ein zentrales Fenster befindet. Der Marmor, mit dem die Fassade verkleidet ist, stammt aus dem Stadion des Domitian.

Der Innenraum hat einen rechteckigen Grundriss mit einem gewölbten Dach und zwei Seitenkapellen. Die Innenverkleidung aus polychromem Marmor ist das Werk von Giovanni Andrea Volponi und Giuseppe Maria Bay (1748). Hinter dem Hochaltar simuliert ein Trompe-l’œil eine runde Apsis und ein weiteres Trompe-l’œil ziert die Kuppel. Das Gewölbe und die Kuppel sind mit Fresken von Corrado Giaquinto (1703-1765) bemalt.

Für das Jubiläum von 1750 malte Giaquinto auch die beiden Altarbilder „Nikolaus und die Offiziere Konstantins“ und „Nikolaus, der den Sturm beruhigt“. Außerdem gibt es zahlreiche Stuckarbeiten und einige Gemälde von François Nicolas de Bar (oder „Nicolò Lorense“) und anderen lothringischen Landschaftsmalern dieser Zeit. Von besonderem Interesse sind die Stuckreliefs von Giovanni Battista Grossi aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.