Casa di Goethe Museum

„Für mich ist es ein Glück, dass Tischbein ein schönes Quartier hat, wo er mit noch einigen Malern lebt“.
Johann Wolfgang von Goethe, Italienische Reise, 1. November 1786

Italien zu besuchen war sein Lebenstraum. Deshalb verließ der deutsche Dichter und Schriftsteller Johann Wolfgang von Goethe am 3. September 1786 im Morgengrauen Deutschland. Er blieb fast zwei Jahre lang im Land seiner Sehnsucht, verbrachte aber die meiste Zeit in Rom, der „Hauptstadt der Welt“.

Die Casa di Goethe an der Via del Corso, nur einen Steinwurf von der Piazza del Popolo entfernt, ist der Ort, an dem der Dichter von 1786 bis 1788 zusammen mit den Malern Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, Johann Georg Schütz und Friedrich Bury wohnte. Sie wurde 1997 eröffnet und ist heute das einzige deutsche Museum im Ausland, ein lebendiger Ort des deutsch-italienischen Kulturaustauschs, der Bücher, Dokumente, Briefe und Zeichnungen über die berühmte „Italienische Reise“ Goethes aufbewahrt und Wechselausstellungen, Veranstaltungen, Vorträge, Lesungen und Konferenzen in deutscher und italienischer Sprache anbietet.

Das Museum hat eine eigene Sammlung mit Werken deutscher Künstler, die zum Freundeskreis des Dichters in Rom gehörten, sowie zeitgenössischer italienischer und deutscher Künstler, die sich von Goethes Reise inspirieren ließen. Die Gemälde, Zeichnungen, Drucke, Bücher, Autographen, Skulpturen, Fotografien und Installationen aus der Sammlung werden für die Dauerausstellung „Goethe in Italien“ und für Wechselausstellungen genutzt, die vom einem Team anerkannter Historiker:innen und Expert:innen organisiert werden. Neben den von Goethe in Rom bearbeiteten oder fertiggestellten Werken, zu denen die „Iphigenie“ und der „Tasso“, ist ein Blickfang der Ausstellung das 1982 entstandene Goethe-Porträt von Andy Warhol, das sich auf Tischbeins berühmtes Gemälde „Goethe in der römischen Campagna“ bezieht.

Das Museum beherbergt auch zwei bedeutende Bibliotheken (die Bibliothek des Deutschen Künstlervereins und eine Präsenzbibliothek mit ca. 8500 Bänden) und führt ein Stipendienprogramm und Veranstaltungen zum deutsch-italienischen Kulturaustausch durch.