Piazza di Pietra

Der Platz verdankt seinen Namen den Überresten des antiken Hadrianeums, eines großen Tempels, der Kaiser Hadrian von seinem Sohn und Nachfolger Antoninus Pius gewidmet wurde. Das Gebäude, das sich zur heutigen Via del Corso hin öffnete, wurde 145 n. Chr. in der Mitte des Platzes mit Säulengang errichtet.

Von der antiken Tempelstruktur sind 11 der ursprünglich 15 Säulen der Nordseite (d. h. einer der Längsseiten) und die Peperinoblöcke eines Teils der Außenwand der Cella erhalten. Von dem Marmor, mit dem der Tempel einst verkleidet war, sind nur noch Spuren vorhanden. Ursprünglich sind auch das Straßenniveau, auf dem das Podium des Tempels ruhte, das mehrere Meter tiefer lag als heute, und ein Teil des Gesimses über den Säulen.

Die erhaltenen Strukturen wurden 1879 von Virginio Vespignani in das Gebäude der Börse und der Handelskammer integriert, wodurch eines der bedeutendsten Beispiele für eine historische Umnutzung entstand. Ein Modell des Tempels ist an der Nummer 36 auf dem Platz zu sehen.

Ebenfalls auf dem Platz steht der prächtige Palazzo Ferrini-Cini, der von Onorio Longhi zu Beginn des 17. Jahrhunderts entworfen wurde. Die elegante Loggia trägt den Namen der Familie Ferrini, der ersten Besitzer des Gebäudes, während das Portal die Inschrift IOSEPH CINI trägt: Graf Giuseppe Cini, Besitzer des Palastes im 19. Jahrhundert.

Heute ist die Piazza di Pietra ein Wohnzimmer unter freiem Himmel, ein lebendiger Treffpunkt, der durch Luci su Adriano, das Licht-, Ton- und Bildspiel, das bei Einbruch der Dunkelheit die Kolonnade des Hadrianstempels für zwölf Minuten intensiver Emotionen beleuchtet, noch stimmungsvoller wird.

Die faszinierende Multiprojektion rekonstruiert mit Hilfe von sechs synchronisierten Projektoren die Entstehung, Zerstörung, Enteignung und Wiederverwendung des Tempels, bis er zum Sitz der Handelskammer wurde.