Justitzpalast

Der Justizpalast ist der Sitz des Obersten Kassationsgerichts und des Rates der Anwaltskammer von Rom. Der Palast ist auch als "Palazzaccio“ bekannt, ein Spitzname, den ihm die Römer aufgrund seiner Größe gegeben haben. Es wurde zwischen 1889 und 1911 vom Architekten Guglielmo Calderini erbaut und ist eines der monumentalen Werke, die nach der Proklamation Roms als Hauptstadt des Königreichs Italien entstanden sind.

Im Laufe der Fundamentlegung des Palastbaues hat man im sumpfigen Gelände des Flusses zwei Sarkophage entdeckt, die zwischen 150 bis 170 n. Chr. datiert sind und 2 Mitgliedern derselben Familie angehören: der eine, der eines jungen Mädchens, Crepereia Tryphaena, heute im Kraftwerk Montemartini ausgestellt, und der andere von Crepereiro Euhodo. Die bemerkenswerteste Entdeckung ist jedoch, ein gefundenes Objekt, das einem kleinen Mädchen zugeschrieben wird: Eine Elfenbeinpuppe, etwa 23 cm gross, mit fein geschnittenem Gesicht und einer reichhaltigen Frisur, aber vor allem auch gelenkig, was eine hohe handwerkliche Fachkenntnis voraussetzt.

Das Gebäude, dessen Struktur aus Stahlbeton gebaut ist, ist mit Travertin verkleidet; auf der Vorderseite, die zum Tiber führt, befindet sich ein grosser Triumphbogen als Eingangsportal, überwölbt von einer Skulpturengruppe der Gerechtigkeit, sitzend dargestellt zwischen den symbolischen Figuren des Gesetzes und der Kraft.

Die Fassade, die aus einem zentralen und zwei Seitenteilen besteht, zeigt andere kolossale Statuen, Werke verschiedener Bildhauer. Stehende Figuren sind „Cicero“, „Papiniano“, „De Luca“ und „Vico“, die sich auf den Eingangsseiten befinden, während „Licinio Crassus“ und „Giuliano“ sitzend dargestellt sind. An den Seiten der drei darüber liegenden Fenster finden wir zwei geflügelte Figuren, die die Kraft und den Ruhm zeigen. Als Attribute haben sie Trompete und Kranz.