Die unterirdische Basilika von Porta Maggiore wurde zufällig im Jahr 1917 während des Baus des Eisenbahnviadukts entdeckt, welches sich heute über ihr befindet. Es gibt verschiedene Hypothesen über seine Verwendung. Es wurde als Heiligtum des unter Kaiser Claudius zerstörten neupythagoräischen Kultes gedeutet. Das Gebäude war wahrscheinlich eine Grabbasilika aus der späten augusteischen oder tiberianischen Zeit.
Die Basilika liegt etwa 9 Meter unter dem Niveau der Via Prenestina und ist in drei verschiedene Räume unterteilt:
- das Dromos, das der Zugang von der antiken Via Praenestina war. Es handelt sich um einen langen schrägen Korridor, der von der Oberfläche unter der Erde zu den Räumen der Basilika führte;
- das Vestibül, ist ein Eingang von 3,60 x 3,60 Metern, der zur Haupthalle führt und von einem Pavillongewölbe mit einem Oberlicht in der Mitte überragt wird;
- die Basilikahalle, 12 Meter lang und 9 Meter breit, mit einer Gesamtfläche von 108 Quadratmetern, besteht aus drei Schiffen, deren Decke mit einem Tonnengewölbe bedeckt ist. Das Mittelschiff, breiter als die Seitenschiffe, hat hinten eine halbkreisförmige Apsis.
Im Inneren des Komplexes ist der Boden mit schwarzweißen Mosaikpflaster bedeckt. Die Wände, Pfeiler und Deckenwölbungen sind mit Stuck und Fresken verziert, deren zarte Dekoration nur durch farbige Malerei im Vorraum unterstützt wird. Es werden Szenen aus der klassischen Mythologie dargestellt, unter anderem Sappho beim Sprung von den Klippen von Lefkada, Ganymed, der von einem geflügelten Genie entführt wird, und die Ratte einer der Töchter des Leucippus.
Die Dekorationen zeigen viele weibliche Bieterfiguren und Abbildungen von Objekten wie Vasen, Kandelabern, Musikinstrumenten. Dafür kann man an den Wänden die großen Schilder mit stilisierten Landschaftsdarstellungen bewundern. Das Vestibül zeichnet sich durch die Verwendung von Polychromie auf dem Gewölbe aus, das in figurierte Quadrate unterteilt ist. An den Wänden werden Landschaftsthemen mit Vögeln und Blumengirlanden wiederholt. Bei Untersuchungen während der Restaurierung wurde ein umfassendes System von Gebäudekonstruktionen in aufeinanderfolgenden Phasen festgestellt.
Die Basilika wurde als Ort der Verehrung oder als Grabbau interpretiert und mit den ausgedehnten Besitztümern der Gens Statilia verbunden, zu denen auch das in etwa zweihundert Metern Entfernung noch sichtbare Kolumbarium gehörte. Die Basilika kann in die ersten Jahrzehnte des ersten Jahrhunderts n. Chr. datiert werden, sowohl in Bezug auf die Wahl der Themen als auch auf den Baustil. Dies wird deutlich, wenn man sie mit zeitgenössischen Gebäuden wie dem Kolumbarium der Statilii, dem Kryptoportikus auf dem Palatinhügel und dem Saal des Goldenen Gewölbes der Domus Aurea vergleicht.
Photo Credits: Soprintendenza Speciale di Roma - Archeologia Belle Arti Paesaggio
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