Es war die Tochter Kaiser Konstantins selbst, Constantia , die im Jahr 324 Chr. über der Agneskatakombe die Errichtung einer großen Umgangsbasilika zu Ehren der Hl. Agnes stiftete. Die Basilika wurde vom Papst Honorius I. (625—640) neu aufgebaut. Im Laufe der Jahrhunderte durchlief die Kirche mehrfache bauliche Veränderungen. Das Gebäude stellt eines der intaktesten und vornehmsten Beispiele einer antiken christlichen Basilika dar. Die Fassade ist mit einem wunderschönen Renaissance-Portal versehen, das mit der Eiche des zukünftigen Papstes Julius II. geschmückt ist, und wird von einem Sprossenfenster gekrönt. Eine breite Marmortreppe aus dem Jahr 1590 führt zum Vorhof der Kirche hinab. An den Wänden befinden sich Steinfragmente und Architekturteile aus den Katakomben. Das dreischiffige Innere, dem der Narthex vorgelagert ist, wird durch 14 korinthische Säulen getrennt. Im Apsisbecken befindet sich ein Mosaik (7. Jh.), das auf goldenem Hintergrund die heilige Agnes in der Kleidung einer byzantinischen Kaiserin dargestellt. Flankiert wird sie von Päpste Honorius I. und Symmachus. Das Mosaik wird zu den bedeutendsten Beispielen der byzantinischen Kunst in Rom gezählt.
Bei der Basilika der hl. Agnes liegt das Mausoleum von Santa Costanza, eines der wichtigsten Bauwerke der spätantiken Architektur. Zusammen mit dem Lateran-Baptisterium stellt es eines der ersten Beispiele für ein christliches Gebäude mit zentralem Grundriss und Wandelgang (Durchgangskorridor) dar. Heutzutage ist das Gebäude eine Kirche, die ursprünglich zu Anfang des 4. Jahrhunderts n. Chr. als Grabmonument für Constantia, die Tochter Kaiser Konstantins, erbaut wurde. Das Bauwerk befindet sich in der Nähe der von Constantia erbauten Basilika im Bereich des unterirdischen Friedhofs, der Grabstätte der Märtyrerin Agnes, und ist ein Beispiel für die Integration zwischen Mausoleum und Basilika in der Konstantinischen Zeit. Dem Eingang vorgelagert ist ein Narthex mit zwei seitlichen Apsiden, die als Verbindung zur großen Friedhofsbasilika dienen, wie im Mausoleum der Helena (Konstantins Mutter). Letztere wurde neben der konstantinischen Basilika der Heiligen Marcellinus und Petrus an der Via Labicana, der heutigen Via Casilina, errichtet.
Die kreisförmige Struktur von Santa Costanza ist sehr innovativ und geht auf römische Modelle von Tempeln, Mausoleen und Nymphäen zurück. Der Zentralbau hatte in Rom eine lange Tradition. Sowohl das Augustusmausoleum, das das Pantheon als auch das Martyrium vom Heiligen Grab in Jerusalem, das von Konstantin und seiner Mutter Helena errichtet wurde, sind römischen Gebäuden mit kreisförmigem Grundriss. Das Martyrium vom Heiligen Grab ist ein Gebäude, das einen großen Teil der mittelalterlichen Architektur beeinflusst hat.
Im Innenraum besteht das Gebäude aus einem Umgang mit Tonnengewölbe, einer Rotunde mit einem Durchmesser von 22,5 m und 12 kostbaren Doppelsäulen mit Kapitellen. Die Granitsäulen wurden aus einem Vorgängerbau aus römischer Zeit geschnitzt. Das Innere der Kuppel wurde mit Mosaiken bedeckt, die später von Papst Urban VIII. (1623-1644) entfernt wurden, da sie schwer beschädigt waren. Der zentrale Raum wird durch eine Reihe von 12 Oberlichtern beleuchtet. An den Wänden befinden sich rechteckige und halbkreisförmige Nischen. In einer der drei Wandnischen steht eine Kopie der Porphyrsarkophag der Constantia. Das Original wird heute im Vatikan aufbewahrt.
In den Tonnengewölben des Umgangs hat sich einer der ältesten Mosaikzyklen der frühchristlichen Kunst aus dem 4. Jahrhundert erhalten. Die weißgrundigen Bildfelder zeigen unter anderem geometrischen Motive, Blumen, Vögel, Früchten, und Szenen aus der Weinlese. Das Mausoleum, ein typischer Fall der Anpassung heidnischer Themen an die christliche Tradition, wurde lange Zeit mit dem Bacchus-Tempel identifiziert. Die Mosaiken sind ein außergewöhnliches Beispiel für das spätrömische künstlerische Erbe, aus dem die frühchristliche Kunst hervorgegangen ist. Ebenso bemerkenswert sind die Mosaiken in den Nischen, die Szenen der Schlüsselübergabe an den heiligen Petrus und der Übergabe des Gesetzes an die Heiligen Petrus und Paulus darstellen.
Auf beiden Seiten des Eingangs befinden sich Porträts von Costantia und ihrem Ehemann Hannibal.
Im Laufe des 17. Jahrhunderts traf sich im Mausoleum eine bizarre Vereinigung niederländischer und flämischer Künstler, die sich Bent-vogels (Vögel der Band) nannte. Jedes Mal, wenn die Gruppe um ein neues Mitglied bereichert wurde, wurde dies mit reichlichen Trinkgelagen in einer Taverne an der Via Nomentana gefeiert. Nach der Feiernacht begaben sich die Bent-Vogels zum Bacchus-Tempel, und vor dem Porphyrsarkophag, der als Grab des Gottes gilt, brachten sie einen letzten feierlichen Trinkspruch aus. Die Feierlichkeiten konnten bis zu drei Tage und drei Nächte dauern. 1720 verbot Papst Clemens XI. diesen Brauch, weil er das antike Mausoleum entweihte. Die Namen einiger dieser Bent-vogels, die in einigen Nischen des Ambulatoriums eingraviert sind, können noch heute gelesen werden.
Das Mausoleum wurde von vielen Künstlern studiert und entworfen, darunter Antonio da Sangallo, Vignola und Piranesi. Ihre Skizzen zeugen von der Existenz von Dekorationen, die inzwischen verschwunden sind.
Im Bericht über seine Reise nach Rom im Jahr 1775 erzählt Marquis De Sade, dass Papst Julius II. im alten Mausoleum begraben werden wollte: "Es ist wahrscheinlich ein Vergnügen für den alten Papst - schreibt De Sade - sich seinen Leichnam an dem Ort vorzustellen, an dem eine Jungfrau ruhte".
Gleich außerhalb des Komplexes befindet sich ein Gedenkstein, der den Opfern der Breccia di Porta Pia gewidmet ist.
Durch die eindrückliche Kulisse, den außerordentlichen Charme und die Einzigartigkeit seiner Architektur ist das Mausoleum von Santa Costanza bei Paaren, die eine Ehe mit religiösem Ritus eingehen, sehr beliebt.
Per le foto si ringrazia il Complesso Monumentale di Sant'Agnese fuori le mura
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