Die im Rione Colonna gelegene San Lorenzo in Lucina ist eine der ältesten Kirchen Roms. Das Gebäude steht auf einem Domus, der wahrscheinlich der wohlhabenden römischen Matrone Lucina gehörte, die eine „ecclesia domestica“ (d. h. eine Kultstätte in einem Privathaus) gegründet haben soll.
Eine zweite Theorie bringt den Namen der Basilika mit einem antiken Tempel in Verbindung, der Juno Lucina, der Schutzgöttin der Geburt, gewidmet war: Es war Tradition, dass Frauen im alten Rom Wasser aus dem Tempel schöpften, das als „wundertätig“ galt. Dieser Brauch wird durch zwei Funde bestätigt: einen Brunnen (der heute noch im Untergeschoss zu sehen ist) und einen Mosaikboden mit schwarzen und weißen Fliesen, weißen Marmorstufen und mit Fresken bemalten Wänden.
Die Kirche wurde 440 von Papst Sixtus III. geweiht und im 12. Jahrhundert von Papst Paschalis II. umgebaut und erweitert. Noch heute kann man den eleganten Säulengang bewundern, der von sechs ionischen Granitsäulen unterbrochen wird, in denen eine Reihe antiker Inschriften zu lesen ist, die beiden Marmorlöwen zu beiden Seiten des Eingangs und den fünfstöckigen Glockenturm (zwei Stockwerke mit einfachem und drei mit doppeltem Spitzbogenfenster).
Um die Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Basilika vollständig renoviert: der Boden wurde angehoben, um die Überschwemmungen des Tibers zu vermeiden, und die Seitenschiffe der alten Basilika wurden von dem Architekten und Bildhauer Cosimo Fanzago in edle Kapellen verwandelt. Später wurden weitere Eingriffe von Gian Lorenzo Bernini vorgenommen. Der Künstler schuf die prächtige Fonseca-Kapelle (oder „Cupoletta con Angeli suonatori“- Kleine Kuppel mit spielenden Engeln) im Auftrag des Portugiesen Gabriele Fonseca, dem Leibarzt von Innozenz X., der in einer Marmorbüste dargestellt wird, während er sich aus einem falschen Fenster lehnt. Auf dem Altar befindet sich die Verkündigung von Ludovico Gimignani, die dem berühmtesten Gemälde von Guido Reni im Quirinale entnommen ist. Sie wird von zwei großen Bronzeengeln getragen und von einer Reihe kleinerer Stuckengel überragt, die der Laterne gegenüberstehen.
Nach der Restaurierung im 19. Jahrhundert durch Andrea Busiri Vici verlor die Kirche ihr barockes Aussehen, das sie bis dahin geprägt hatte. Heute besteht sie aus einem einzigen Schiff mit einer vergoldeten Kassettendecke und einer Reihe von Seitenkapellen. Im Inneren befinden sich ein wertvoller Reliquienschrein mit dem Gitter, auf dem der heilige Laurentius den Märtyrertod erlitt, sowie Werke großer Meister wie Carlo Rainaldi, dem Schöpfer des Hochaltars und der Kapelle des Allerheiligsten, und Guido Reni, dem Autor des prächtigen Gemäldes des „Kruzifixes“.
Kurioses: bei Ausgrabungen wurden im Untergeschoss der Sakristei Reste der von Augustus im Jahr 10 v. Chr. errichteten Sonnenuhr gefunden. Das größte Instrument der Antike zur Zeitmessung befand sich in der Gegend von Campo Marzio, wobei der ägyptische Obelisk, der sich heute auf der Piazza von Montecitorio befindet, als Gnomon diente.
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