Der erste Kern der Vatikanischen Museen (eine Sammlung antiker Skulpturen) wurde von Papst Julius II. (1503-13) gegründet, obwohl die Idee des eigentlichen Museums auf Clemens XIII. (1758-69) zurückgeht, der mit Hilfe von Winckelmann das Museo Profano einrichtete, wo griechische und römische Skulpturen ausgestellt wurden.
Unter Clemens XIV. (1769-74) und Pius VI. (1775-99) wurde das Museo Pio Clementino gegründet, in dem die bekanntesten Beispiele antiker Skulpturen wie der Apollon vom Belvedere, die Laokoon-Gruppe und der Torso vom Belvedere aufbewahrt wurden. In den Jahren 1807-10, unter Pius VII., wurde das Museo Chiaramonti von Canova gegründet, das römische Skulpturen beherbergt. Im Jahr 1822 wurde der Braccio Nuovo mit über 150 Skulpturen eröffnet, darunter Statuen wie die verwundete Amazone, der Doryphoros, die riesige Statue des Nils und der Augustus von Prima Porta.
Auf Initiative von Papst Gregor XVI. wurden 1837 das Museo Gregoriano Etrusco und 1839 das Museo Gregoriano Egizio eröffnet. Das erste Museum enthält Artefakte, die größtenteils aus Ausgrabungen des 19. Jahrhunderts im südlichen Etrurien stammen, das zweite eine Reihe von Statuen, die Götter oder Könige darstellen, Sarkophage, Mumien und Elemente der Grabausstattungen. 1844 wurde das Museo Profano Lateranense (heute Gregoriano Profano) eröffnet, gefolgt vom Museo Pio Cristiano, das Material aus Ausgrabungen in den römischen Katakomben sammelte, darunter zahlreiche Sarkophage.
In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wurde das Museo Missionario Etnologico eingerichtet, das die religiösen Manifestationen und Kulte anderer Kontinente dokumentiert; außerdem wurde die Pinakothek für das Publikum geöffnet, in der Werke aus dem 12. bis 18. Jahrhundert von Künstlern wie Lorenzetti, Martini, Giotto, Beato Angelico, Filippo Lippi, Perugino, Pinturicchio, Tizian, Carracci, Caravaggio, Poussin, G. Reni und Guercino aufbewahrt werden.
1973 weihte Paul VI. das Museo Storico und die Sammlung moderner religiöser Kunst ein, die zum Teil in den von Pinturicchio dekorierten Räumen der Borgia-Gemächer untergebracht sind und Werke von Rosai, Boccioni, Balla, De Chirico, Guttuso und Manzù zeigen. Die Sammlungen werden durch das Museum der Vatikanischen Bibliothek und die in den drei Galerien ausgestellten Werke vervollständigt: die Galerie der Kandelaber mit archäologischem Material aus der römischen Epoche, die Galerie der Wandteppiche mit Wandteppichen aus römischer und flämischer Produktion und die Galerie der Landkarten mit 40 Fresken, die dem Gebiet Italiens gewidmet sind und in den Jahren 1580-83 ausgeführt wurden.
Die Besichtigung umfasst die berühmte Sixtinische Kapelle, deren Name von Papst Sixtus IV. Francesco della Rovere (1471-1484) rührt, der die antike Große Kapelle in den Jahren 1477-1480 umbauen ließ.
Die auf das 15. Jahrhundert zurückgehende Dekoration der Wände umfasst Scheinvorhänge, Geschichten aus dem Leben des Moses und Christi und die Porträts der Päpste. Sie wurden von einer Gruppe von Malern ausgeführt, die anfangs aus Pietro Perugino, Sandro Botticelli, Domenico Ghirlandaio und Cosimo Rosselli bestand, die bei ihrer Arbeit durch die jeweiligen Werkstätten und einigen ihrer engsten Mitarbeiter (darunter Biagio di Antonio, Bartolomeo della Gatta und Luca Signorelli) unterstützt wurden. Ins Gewölbe malte Pier Matteo d‘Amelia einen Sternenhimmel. Die Ausführung der Fresken begann 1481 und wurde 1482 abgeschlossen. Zu dieser Zeit wurden auch die Werke in Marmor wie die Chorschranken, der Altarraum und das päpstliche Wappen über dem Eingang ausgeführt.
Am 15. August 1483 weihte Sixtus IV. die neue Kapelle ein und widmete sie der in den Himmel aufgenommenen Jungfrau. Später beschloss sein Neffe Julius II. della Rovere (1503-1513) die Deckendekoration zu verändern und beauftragte 1508 Michelangelo Buonarroti. Der Künstler malte das Gewölbe und die Lünetten und vollendete das Werk im Oktober 1512. In den neun Mittelfeldern sind die Geschichten der Genesis, von der Schöpfung bis zum Sündenfall, der Sintflut und der darauffolgenden Wiedergeburt der Menschheit mit Noahs Familie dargestellt.
Am Allerheiligentag weihte der Papst die Kapelle mit einer feierlichen Messe ein. Ende 1533 beauftragte Papst Clemens VII. de‘ Medici Michelangelo Buonarroti damit, weitere Veränderungen an der Dekoration vorzunehmen; an der Altarwand sollte das Jüngste Gericht entstehen. Michelangelo begann das grandiose Werk 1536, während des Pontifikats von Paul III., und vollendete es im Herbst 1541. Dadurch gingen die Fresken aus dem 15. Jahrhundert verloren, d.h., die Altartafel mit der Himmelfahrt der Jungfrau zwischen den Aposteln und den ersten beiden Episoden der Geschichten von Moses und Christi, die von Perugino geschaffen worden waren.
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurden die Fresken an der Eingangswand, die durch den Einbruch der Tür im Jahr 1522 stark beschädigt worden waren, erneuert. Hendrik van den Broeck mallte die Auferstehung Christi (ehemals von Ghirlandaio) und Matteo da Lecce mallte den Streit um den Leichnam des Moses (ehemals von Signorelli).
Die Sixtinische Kapelle, die zwischen 1979 und 1999 vollständig restauriert wurde, ist auch heute noch Sitz des Konklaves zur Wahl des Papstes.
An jedem letzten Sonntag im Monat sind die Museen geöffnet und kostenlos.
Vatikanische Basilika St. Peter
Vatikanische Gärten
Petersplatz
Informationen
From Monday to Saturday
8.00 – 19.00 (final entry 17.00)
Closed on Sunday
Until 31 December 2024
On Fridays and Saturdays extended opening hours until 20.00. (final entry 18.00)
Open and free entrance every last Sunday of the month
9.00 – 14.00 (final entry 12.30)
Reservation is recommended but not mandatory and costs €5.00
For updates and how to visit, consult >official website
Location
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