Speiseeis hausgemacht, eine faszinierende Geschichte von der gegenseitigen Befruchtung verschiedener Kulturen.
Die faszinierende Geschichte des Eises und des Sorbetts reicht von den Ägyptern über die Rezepte von Plinius dem Älteren bis zu unserem heutigen Eisbecher und ist wesentlich komplexer als man glauben könnte. Es gibt Zeugnisse von einer uralten Tradition, die ihre Wurzeln um 12. Jahrhundert v.Chr. hat, als die Völker begannen, die Vorteile des “kalt Trinkens” zu schätzen und Obst, Milch und Honig zu konservieren. Honig war bis zum 9.Jh.n.Chr. der einzige bekannten Süßstoff. Dann begannen die Araber mit der Eroberung von Sizilien auch hier das Zuckerrohr einzuführen. Die Früchte des Mittelmeerraums und die Schneegruben am Ätna führten zur Herstellung des ersten Sorbetts. Im Mittelalter wurde im Orient eine Technik entwickelt, die später von einigen Regionen der italienischen Halbinsel übernommen wurde, wie man Säfte in Behältern, die ins Eis gestellt wurden, tiefkühlen kann. Während der Renaissance verleihen dann Eis uns Sorbett den Banketten an den Höfen der Adeligen und Könige besonderen Glanz. In den Klöstern wird illustren Gästen Eis angeboten und Literaten und Köche schreiben Rezepte. Caterina de’ Medici, die Braut des späteren Königs von Frankreich, führte 1533 den genialen Geflügelhändler Ruggeri in ihrem Gefolge mit, denn er hatte mit seiner wunderbaren Erfindung des mit Zuckerwasser zubereiteten duftenden Eises die königlichen Gaumen bezaubert. Genial war auch die Idee des Architekten und Eklektikers Bernardo Buontalenti, der in der zweiten Hälfte des 16.Jh. in Florenz Schneegruben anlegen lässt, um die Bankette am Hof mit eisigen Köstlichkeiten zu versorgen. Gefrorenes Wasser wird in einem Patent von Ludwig XIV. zu Gunsten des Messinesen Procopio de’ Coltelli erwähnt, dem Gründer des berühmten Caffè Procope, der am Ende des 17.Jh. in Frankreich Eis, Sorbett und Granita einführte. Der Beruf des Eisherstellers entstand also zwischen dem 16. und dem 17. Jh. . Große Köche verbessern die Technik der Eisherstellung und im 19. und 20.Jh. ist Speiseeis auf der ganzen Welt verbreitet. Es gibt ganz außergewöhnliche historische Rezepte, wie zum Beispiel ein Rezept für Broteis vom Ende des 18.Jh. oder das Trüffeleis-Rezept von Francesco Leonardi aus dem Jahr 1808. Eine Geschichte, bei der sich Völker und Kulturen mischen.
Was macht hausgemachtes Eis so anders im Vergleich zum industriell hergestellten?
Zum besseren Verständnis wollen wir hier die beiden Herstellungsarten kurz vergleichen. Hausgemachtes Eis verwendet frische und der Jahreszeit entsprechende Zutaten, enthält weniger Fett und weniger Luft und wird weniger kalt serviert. Das bedeutet mehr Geschmack und weniger Kalorien: ca. ein Drittel der Kalorien eines industriell hergestellten Eises! Versuchen wir, unser Eis selbst zu machen, auch ohne Eismaschine, aber mit den Früchten, die diese Jahreszeit uns beschert, z.B. mit einer Melone aus Maccarese!
Das Rezept: Fruchteis
Zutaten: 1/2 l Milch Eine Stange Vanille 4 E§idotter 6 El Zucker 150 gr Früchte Zubereitung Milch mit der Vanillestange in einem Topf bei ganz niedriger Flamme zum Kochen bringen. Die 4 Dotter mit dem Zucker so lange schlagen, bis ein heller Schaum entsteht. Die Milch abseihen und mit der Creme mischen und so lange weiter kochen, bis die Masse eindickt. 150 g pürierte Früchte dazu mischen und die Masse in eine Stahlform gießen. Im Tiefkühlschrank fest werden lassen und vor dem Servieren mit einer Spachtel umrühren, damit es eine cremigere Konsistenz erhält.
Eis essen, aber wo?
Rom hat viele Eisgeschäfte , wo das Eis hausgemacht ist. Sie können diese Eissalons an den Farben der verschiedenen Sorten und an den für die Jahreszeit typischen Früchten erkennen. Hier nur einige Adressen:
Eataly Roma, Piazzale XII Ottobre 1492 Roma, Tel 06 90279201
Gelateria al 29, Via di Poggio di Venaco, 29/31, Ostia, Tel. 06.64670962
Grom, Via Agonale 3, Ecke piazza Navona - 00186 Roma – Tel. +39 0668807297